In ihrem Bachelor-Projekt untersucht Emilia Schlosser Falten (in Textilien), um einen kuratorischen Zugang zu Wissenstheorien zu entwickeln. In ihrem eigenen Rhytmus und unter Bezugnahme auf Deleuze, Haraway u.a. erfindet sie am Beispiel von Lotte Reimanns Werk "Versuchung oder Dr. de Clérambault" einen Weg, Wissen in engem Zusammenhang mit Kontext zu fabrizieren.
In enger Zusammenarbeit mit der Grafikdesignerin Anna Breit entwickelten sie ein Buch, das sich auf die Konzepte der Nichtlinearität und der ständigen Rekontextualisierung bezieht.
Der Text besteht aus verschiedenen kurzen Kapiteln, die das Verhältnis von Sprache, Theorie und physischer Textur untersuchen.
Diese Kapitel fungieren als Faltungen, die alle Teil eines größeren Wissensgefüges sind, aber übereinander gelegt, drapiert und zerknittert werden können, um in ihren Kombinationen neue Gedanken zu finden.
Die Fußnoten setzen sich wie ein Fließtext fort und zwingen den Leser, die Seiten vor- und zurückzublättern, um zur gewünschten Notiz zu gelangen. Handelt der Aufsatz von Bildern, so erscheinen diese in Miniatur und schwarz-weiß mit einem Seitenverweis direkt im Satz.
Alle Bilder sind im hinteren Teil des Buches versammelt und in Farbe gedruckt.
den Blick innezuhalten,
ihn mit etwas anderem verbinden,
die Seiten in Bewegung zu setzen
und die Gedanken schweifen,
den Bezug verlieren
und
ihn wiederfinden
Fotos: Anna Breit