Falten werfen war ein 10-tägiger Workshop für eine interdisziplinäre Gruppe Studierender, der zum Thema Faltenwurf arbeitete.
Textilien sind allgegenwärtig, Verhüllung und Enthüllung wesentliche Bestandteile unseres kulturellen Lebens. Das Textil als Material: ein verwobenes, verknotetes Etwas, existiert immer in Zusammenhang zu dem ihn umgebenden Raum. Stoff kann flach auf dem Boden oder zusammengeknüllt in der Ecke liegen. Stoff kann mich wärmen und verstecken. Stoff kann schützen, schmücken und verhüllen. Gleichzeitig existiert Textil in einer stetigen Vieldeutigkeit: so verhüllt er, was man nicht sehen soll und markiert dabei gleichzeitig, was unter/hinter ihm liegt, zeichnet Formen ab, lässt sie erahnen aber nie vollständig begreifen.
Der Workshop stellte für die Studierenden einen stetigen Arbeitsflow des Produzierens von Experimenten in wechselnden kollaborativen Gruppenzusammenstellungen dar, die abgewechselt wurden von moderierten Feedbacksessions. Ziel der Arbeit war kein festgesetztes Produkt, sondern ein Verstetigung der Prozessualität, begleitet von einer anhaltenden, gemeinsamen Reflektionspraxis. Die Arbeit ist zu verstehen als eine Übersetzung der metaphorischen Falte, die nur in Bewegung und kollaborativen Zwischenräumen entstehen kann und in diesen Zwischenräumen konstituiert wird.
KONZEPTION & LEITUNG Emilia Schlosser// CO-LEITUNG Tom Luc// DANK AN alle Teilnehmer:innen und die Studienstiftung des deutschen Volkes // FOTOS Emilia Schlosser